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CeBIT Tag 4: Blanco, Bohlen, No Angels .... jetzt reicht es aber

Time to say good bye. Nachdem die Aussteller fast alles Pulver verschossen haben und das Pressezentrum nahezu verwaist ist, wird es Zeit Hannover zu verlassen. Zumal jetzt der Showrummel richtig beginnt. Nachdem schon gestern Abend der abgehalfterte Schlagerstar Roberto Blanco beim Security-Spezialisten G Data in Halle 6 über 300 Händler mit seinem Gesang erfreute und heute Nachmittag Dieter Bohlen bei TrekStor in Halle 18 zum Autogramm-Verteilen angekündigt war, ist dort morgen Mittag ab 13.00 Uhr ein weiterer Höhepunkt des CeBIT-Unterhaltungsprogramms zu

bestaunen: Jessica Wahls von den "No Angels", die gestern Abend den deutschen Vorentscheid des Grand Prix Eurovision de la Chanson gewannen, steht "für Autogramme und Interviews zur Verfügung und wird von ihrem tollen Erfolg beim Grand Prix berichten". Ursprünglich war der "Megastar Tarkan" angekündigt, "der am Samstag seine Fans in der TrekStor-Halle begeistern wollte, aber seinen Auftritt wegen einer Erkrankung leider kurzfristig absagen musste".

Egal, mir reicht es nun wirklich. Bis zum nächsten Jahr.

Green IT und Finanzkrise sollen Geschäft mit Unified Communications ankurbeln

Eine frohe Botschaft für die derzeit arg gebeutelten Telekommunikationsausrüster hatten unlängst die Marktforscher von Datamonitor: Die Finanzkrise in den USA und der auch auf der diesjährigen CeBIT unübersehbare Trend zur "Green IT" sollen das Geschäft mit Lösungen für Unified Communications (UC) spürbar ankurbeln. Telefonanlagen und Videokonferenzsysteme - so die Analystin Aphrodite Brinsmead - würden zunehmend als Managed Service genutzt, um Kosten zu senken. "Videokonferenzen zum Beispiel sparen Geld und schonen die Umwelt, die Unternehmen können so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen", meint sie.

Nach Meinung von Datamonitor wird sich die Einführung softwarebasierter Kommunikations- und Videokonferenz-Lösungen in den Unternehmen 2008 deutlich beschleunigen. Bei Siemens Enterprise Communications (SEN) dürfte man diese Prognose mit Freude vernommen haben. Das derzeit nicht mehr aus den Negativ-Schlagzeilen kommende Unternehmen hat es auf der CeBIT 2008 erstmals in die Halle 13 verschlagen. Je nach Blickwinkel ans Ende oder an den Anfang des Messegeschehens. Denn am Ausgang dieser Halle kommt nur noch der ICE-Bahnhof Hannover-Latzen (über den ich auch gerne an- und abreise).

Auf jeden Fall hat SEN in diesem Jahr mit "OpenScape Video" erstmals eine HD-Videokonferenzlösung (High Definition) auf der Messe vorgestellt. "OpenScape Video ist das erste Unified-Videoconferencing-System aus einer Hand, welches HD-Video-, PC-Video- und Sprachteilnehmer, Präsenzmanagement und Funktionen für die Zusammenarbeit (Collaboration) in einer Unified-Communications-Umgebung integriert", heißt es zungenbrecherisch in der Pressemitteilung dazu. Damit wolle man einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Reisekosten und - im weitesten Sinn - zur Verringerung von CO2-Emissionen leisten.

"OpenScape Video" ist Teil der neuen Software-Infrastruktur für sämtliche Kommunikationsanwendungen in Unternehmen, die SEN unter der Bezeichnung "OpenScape Unified Communications Server" auf der CeBIT vorstellt. Dieser Server bündelt alle Kommunikationsanwendungen wie Festnetztelefonie, mobile Telefonie, E-Mail-Verkehr, Instant Messaging und Videokonferenzen in einer Softwareplattform. Damit bewegt sich SEN nach eigenen Angaben weiter in "Richtung softwareorientiertes Unternehmen" und weg von der stolzen Vergangenheit als reiner Hersteller von Telefonanlagen.

Der UC-Server setzt auf dem für die Sprachübertragung optimierten Session Initiation Protocol (SIP) und auf der serviceorientierten Architektur OpenSOA von Siemens auf. Gleichzeitig nutzt er zentrale Webservices-Komponenten, die auf offenen Schnittstellen basieren. Die vorhandenen HiPath-8000- und HiPath-OpenExchange-Anwendungen (OpenScape Voice) wurden laut eigenen Angaben so adaptiert, dass sie auf dem Server im Native-Modus laufen und Sprache und IP Least-Cost-Routing bereitstellen können. Die Suite läuft auch in Multivendor-Umgebungen und lässt sich in komplementäre Applikationen wie beispielsweise IBM Sametime oder Microsoft Office Communication Server integrieren.

Die Software, die zum 30. April lieferbar sein soll, wird es in drei Versionen geben: Die Medium Edition (ME) ist eine Single-Server-Lösung mit optionaler Redundanz für bis zu 1000 Nutzer. Die Large Edition (LE) ist eine Multiserver-Konfiguration für bis zu 100.000 Anwender. Die Hosted Edition (HE) schließlich enthält zusätzliche Anwendungskomponenten zur Unterstützung der speziellen Anforderungen von Service-Providern und Hosting-Anbietern.

Etwas Skepsis, was den schnellen Durchbruch von Unified Communications angeht, zeigte auf einer CeBIT-Diskussionsrunde allerdings Bernhard Steimel vom Beratungshaus Mind Business Consultants. Er sieht diese Technologie noch längst nicht auf breiter Front beim Anwender angekommen: "All das dauert länger als gedacht. Ein mittelständischer Anwender muss geschult werden - vieles erinnert an das Beispiel DSL. Erst wenn der Anwender einen klaren Nutzen erkennen kann, wird investiert." Bei Siemens Enterprise Communications, so war am Stand mehrfach zu hören, brummt derzeit allerdings - trotz des aktuellen Krisenbildes in der Öffentlichkeit - das Geschäft und die Auftragsbücher sind voll.

CeBIT Tag 3: Alles ist gut

Wer hätte auch etwas anderes erwartet: Auf der Halbzeit-Pressekonferenz der CeBIT vorhin waren alle im Podium vom Erfolg des neuen Messekonzepts begeistert. "Mit mehr als 200.000 Besuchern sind die ersten Messetage erfolgreich verlaufen, die Neuaufteilung des Geländes wird sehr positiv bewertet und bei unseren Ausstellern brummt es auf den Ständen", jubelte Messechef Ernst Raue.

Und BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer meinte, dass die neue CeBIT nicht nur ihre Feuertaufe bestanden habe, sondern sich "zu einem Davos der ITK-Branche" entwickele. Grund für diese Einschätzung ist das ausgeweitete Konferenzprogramm mit den "CeBIT Global Conferences". Scheer: "60 Ministerdelegationen und 40 Botschafter aus aller Welt besuchen die CeBIT, Wirtschaft und Wissenschaft sind mit zahlreichen führenden Persönlichkeiten vertreten".

Hoffen wir, dass die Politiker hier wenigstens was lernen. Der Auftritt der (verspätet eingetroffenen) Staatssekretärin Dagmar Wöhrl bei der Verleihung des E-Energy-Awards am ersten Messetag, den ich miterleben durfte, hat mich auf jeden Fall nicht überzeugt. Persönlich zwar recht sympathisch war ihre Keynote inhaltlich eher dünn.

Aber zurück zur Halbzeit-Pressekonferenz: Die Veranstalter gehen in den nächsten Tagen von weitere Rekordzahlen aus, denn über 400.000 Besucher haben sich bereits online angemeldet, um über diese Qualifizierung zu vergünstigten Konditionen auf die Messe zu gelangen. Mit diesem Verfahren wurde auch gezielt zu den insgesamt über 1000 verschiedenen Veranstaltungen auf dem Messegelände eingeladen.

Am Samstag, dem Weltfrauentag am 8. März, können Frauen übrigens kostenlos die CeBIT besuchen. Immerhin 7000 - so Raue - haben sich bereits angemeldet. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat die Schirmherrinnenschaft für die Aktion übernommen. Unter anderem findet am Samstag um 14.15 Uhr eine Diskussionsrunde mit dem Titel "Netzwerken!Karrierechancen für Frauen in der IKT" statt.

Wer noch spontan nach Hannover kommen will, so kommt Frau an die kostenlosen Tickets: Auf www.cebit.de/women den Aktionscode aufschreiben, auf "jetzt registrieren" gehen und dann bei "Neu registrieren" das Formular ausfüllen. Danach erhält man von der Messe AG eine E-Mail mit dem Link zur Bestätigungsseite. Unter Ticketreservierung gibt man die Reservierungsnummer (Aktionscode) ein. Danach kommt das Ticket per E-Mail, das man sich selber ausdrucken kann.

Green IT muss auch fair sein

Das "Green IT" mehr als Kostensenkung durch Stromsparen ist, haben Vertreter von Entwicklungs- und Umweltorganisationen auf der CeBIT betont und damit auf menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der globalen IT-Industrie und ungelöste ökologische Probleme bei der Produktion und Entsorgung von Elektronikprodukten hingewiesen.

Die Kampagne makeITfair, die von der EU gefördert wird und von der auch das Video oben stammt, verlangt die Berücksichtigung des ganzen Lebenszyklus der Produkte von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Nutzung bis zur Verschrottung. Wenn auf der CeBIT über "Green IT" gesprochen wird, müsse auch über die Benachteiligung der Menschen in den ärmeren Ländern geredet werden. Die Organisationen rügen unter anderem krankmachende Arbeitsbedingungen in China, der "Weltmarktfabrik für Computer". Lange Arbeitszeiten, niedrige Löhne und eine fehlende gewerkschaftliche Vertretung seien dort drängende Probleme, die man nicht aus den Augen verlieren sollte.

Auch die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt vor einem Etikettenschwindel mit dem Label "Green IT". Damit würde der Eindruck erweckt, dass es sich um umweltschonende Produkte handele, so die Kritik der Verbraucherschützer. Dies sei jedoch keineswegs der Fall. "Ein paar energieeffizientere Geräte machen noch keinen Sommer", unterstreicht Cornelia Tausch, Leiterin Fachbereich Wirtschaft des vzbv.

Derzeit - so der Verband - sind im Handel gerade einmal 44 Computer, Bildschirme und Tastaturen von insgesamt vier Herstellern mit dem Gütesiegel "Blauer Engel" erhältlich. Zehn Firmen haben außerdem aktuell 102 Drucker, Kopierer und Multifunktionsgeräte mit dem Öko-Zertifikat im Angebot.

Die auf der CeBIT vorgestellten "Green-IT"-Produkte stoßen bei den Verbraucherschützern dagegen eher auf Skepsis. Wer seinen Produkten dieses Etikett verpasse - so ihre Forderung - müsse auch gewährleisten, dass deren Herstellung und Entsorgung klima- und ressourcenschonend erfolgten. Und daran mangele es oft.

Damit die Verbraucher besser entscheiden können, welche Produkte sie unter Umweltgesichtspunkten auswählen sollen, schlägt der vzbv ein Kennzeichnungssystem für die Energieeffizienz von Unterhaltungselektronik und Bürokommunikation vor. Geräte, die im Ruhezustand keine Netztrennung erlauben, sollten außerdem gar nicht erst verkauft werden dürfen.


CeBIT Tag 2: Auf der Suche nach der grünen IT

Auch wenn das groß angekündigte "Green IT Village" auf der CeBIT eher eine Enttäuschung ist: Das Thema Ökologie und Energieverbrauch durchzieht doch recht stark die gesamte Messe. Diesen Trend machte sich heute auch Greenpeace zu Nutze und stellte auf einer Pressekonferenz die Studie "Searching for Green Electronics" vor.

"Hinter dem strahlenden Hochglanz-Image der IT-Branche verbirgt sich eine traurige Realität", sagte die Koordinatorin der Kampagne für Green Electronics bei Greenpeace International, Zeina Al Hajj. Von 75 Prozent der Geräte in der EU wisse man nicht, wo sie enden. Greenpeace vermutet, dass ein großer Teil davon nach China, Indien, Thailand oder in andere Entwicklungsländer geht und dort unter extrem umweltfeindlichen und unsozialen Bedingungen ausgeschlachtet wird.

In ihrer Studie nahmen die Umweltschützer 37 Computer, Handys und PDAs von 14 verschiedenen Unternehmen unter die Lupe. Kriterien waren dabei u.a. Energieverbrauch, Lebensdauer und die Verwendung umweltschädlicher Materialien. Kein einziges Gerät hat im Test wirklich die 10 möglichen Bewertungspunkte erreicht. Das Notebook Sony Vaio TZ11, das Mobiltelefon Sony Ericsson T650i und der PDA P1i von Sony Ericsson schneiden dabei am Besten ab. Die Sony Ericsson- bzw. Sony-Geräte enthalten weniger Schwermetalle, bromierte Flammschutzmittel und PVC als die Konkurrenzprodukte. Dell liegt dagegen bei der Energieeffizienz vorne.

Dagegen hat Toshiba beim Ersatz von Umweltgiften erheblichen Nachholbedarf. Eine Reihe von Herstellern, darunter Acer, Apple, Asus, Creative, Microsoft, Nintendo, Palm und Sharp, wollten an der Untersuchung allerdings gar nicht erst teilnehmen. "Green-IT ist mehr als nur sparsame Geräte. Die Hersteller müssen sich den gesamten Lebensweg ihrer Produkte vornehmen: vom Abbau der Rohstoffe über die Produktion bis hin zur Wiederverwertung der Altgeräte", so Greenpeace. Mehr Infos gibt es im CeBIT-Blog der Umweltorganisatio

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